Sitze wieder Mal in einem Intercafe. Diesmal in der schoenen Stadt Irkutsk in Mitten Sibiriens! Und es ist genau ein Monat seit wir Osh verlassen haben und ich meinen letzten Bericht angefasst habe.

Nun zu Osh, haben da eine super Woche verbracht in der noch viele andere Traveller getroffen haben. 2 Deutsche auf KTM’s die bis zum Baikalsee wollen, dann Alex in Heide die sich als Backpacker durch Central Asien schlagen und zu guter letzt noch Mitsch, unser Schweizer Kollege dem mit seinem (ur)- alten Land Rover fast die gleiche Strecke wie wir faehrt. Habe mit ihm in der Schweiz schon abgemacht, dass wir uns am ersten Juni in Osh treffen sollten und es hat prima geklappt. Wir sind dann von Osh zu fuenft losgezogen, Jochen und ich auf unseren Motorraedern, Mitsch, Alex und Heide mit dem Landi. Sind Richtung Toktogul gefahren wo sich dann eines meiner Hinterradlager bei Kilometerstand 87’000 verabschiedet hat. Konnten am gleichen Abend noch ein russisches seconhand auftreiben und habe dies dann noch vor dem Nachtesses verbaut. Haelt bis heute 🙂 Alex und Heide haben uns in Toktogul verlassen wo sie mit einem Taxi nach Bishkek fuhren. Wir aenderten die Richtung und fuhren rauf zum Sang-Koel See der auf guten 3500 M.u.M liegt. Eingekesselt von hohen Bergen ist er gar nicht so einfach zu erreichen und wir mussten uns schon spaet Nachts vor einem Schnee- feld geschlagen geben und dort uebernacheten. Am naechsten Morgen fanden wir eine andere Strecke, die etliche Flussdurchfahrten und aufgeweichten Boden in sich barg. Wir schafften es dann doch noch, auch nach dem wir den Landi mit viel stossen aus einem Bach befreit hatten. Am See selber haben wir dann in einem Jurt frisch gefangenen Fisch verzehrt und sind dann aber bald weitergefahren, da sich das Wetter schnell verschlechterte. Leider mussten wir noch am gleichen Abend ins Tal fahren, da das Wetter wirklich deftig schlecht und saukalt wurde. Unten Im Tal fanden wir ein gutes Plaetzchen neben dem Fluss wo wir unter starkem Regen noch was koechelten. Der Besuch liess nicht lange auf sich warten und wir wurden von einem lokalen in sein Jurt eingeladen. Also schlugen wir uns durchs nasskalte Wetter zur Jurte durch wo schon die ganze Familie (3 Generationen!) im Halbkreis am Boden sitzend auf und wartete. Wir genossen eine schoene Stunde mit Diskussionen (Russisch und mit Haenden und Fuessen), selbergemachtem Gebaeck und Kumis (gegorene Stutenmilch) tranken. Die Wirkung des Kumis liess nicht lange auf sich warten und ich war froh als wir uns auf den Heimweg machten. Schnell WC Papier organiesiert und ab in die Pampa…

Weiter ging es zum legendaeren Issik-Kul See (der zweitgroesste Alpine See der Welt). Dort durften wir noch den Vorbereitungen und des Starts der 12. Raid Gauloises beiwohnen. Der absolute Top Event im Outdoor Sport. Wir haben sogar noch mit dem Schweizer Team gesprochen die als Nummer 1 gestezt waren. Leider wurde der diesjaehrige von einigen tragischen Ereignissen heimgesucht. Eine Teilnehmerin eines franz. Teams wurde bei einem Kanuunfall getoetet und diverse Teams sind durch Uebermuedung und Verletzungen ausgeschieden, unter anderem auch das Schweizer Team.

In Karakol haben sich Mitsch und ich fuer 11 Tage von Jochen getrennt, der mit Alex und Heide in den Tian Shan Bergen wandern wollte. Die zwei kamen dann per Marschrutka nach. Mitsch und ich fuhren weiter nach Biskhkek wo erstmal ein Rep Tag eingelegt wurde. Fast 12 Stunden haben wir an seinem Landi geschraubt und Oele geweschselt. Auch musste der Auspuff Kollektor geschweisst werden, da er sich irgendwann unterwegs in 2 Teile zerlegt hat. Gute 5 Tage blieben wir in Biskhkek und dann ging es weiter nach Kazakstan, genauer nach Almaty. Ein absoluter Kulturschock kann ich da nur sagen!! Riesige Einkaufszenter (mit Eisbahn in der Mitte), teure Europaeische Autos auf den Strassen (z.B: Mecedes G 500 Brabus und etliche Lexus) und einfach alles was man aus Europa kennt… Das Mekka der Expats und der Oelindustrie Zentralasiens. Habe dort einige erlebnisreiche Tage verbracht (auf die ich jetzt nicht naeher eingehen moechte 😉 Misch hat sich am zweiten Tag auf den Weg nach Russland gemacht, da er am 30. Juni in Irkutsk seinen Kollegen Allan am Flughafen abholen sollte. Ich blieb in Almaty wo mich leider die schlechte Nachricht von Jochen erreichte, das einer seiner Koffer am Motorrad aufgebrochen worden und alles darin befindliche mitgenommen worden war. Also fehlte uns jetzt der Wasserfilter, die Apotheke, ein Kocher und diverse Buecher zu unserer Reise.  Mit einigem Glueck konnten wir das meiste von Zuhause wieder organisieren und Allan es das Zeugs nach Irkutsk mitgebracht.

An meinem Geburi traf dann Jochen am Abend auch noch in Almaty ein und wir gingen natuerlich auf den Putz hauhen. (Ohne weitere Kommentare hierzu) Also machten wir uns mit ein bisschen Kopfweh auf den Weg nach Semipalatinsk, was ungefaehr 1000 Km durch flache Landschaft fahren. Es war aber interessant und sehr heiss! Am 28. Juni standen wir endlich an der Grenze zu Russland die wir dann auch ohne Probleme ueberquerten. Jetzt hiess es weitere 2500 km durch Sibirien unter die Raeder zu nehmen! Die Strassen waren sehr abwechslungsreich, von Autobahn (wir wir sie kennen) bis zu absolut primitivsten Feldweg war alles dabei.. In Novosibirsk und Umgebung (was hier ca 1000 Km und mehr bedeutet) haben uns fast die Muecken gefressen! Die erste Nacht in Russland war die Hoelle. Bei Aufstellen des Zeltes wurden wir schon x-mal gestochen und einmal im Zelt drin wurden wir von hunderten von Muecken im Vorzelt belagert. Die fuhren voll auf das Licht von Jochens Taschenlampe ab und sind fast durchgedreht, das sie nicht zu uns reinkommen konnten. Hab noch nie so was gesehen oder auch gehoert! Der Morgen war dann wirklich haesslich. Das Vorzelt war fast schwarz vor Muecken und wir mussten uns drin anziehen und dann mit Helm auf und Visier zu (!) alles innert Minuten abbrechen und packen. Die Zeit hat aber den Muecken genuegt um unsere Haende zu verstechen. Zweite Nacht haben wir es nocheinmal versucht aber schon kurz nachdem das Zelt stand haben wir es wieder abgebrochen und uns eine Unterkunft gesucht. Hier in Irkutsk scheint es besser zu sein und ich freu mich jetzt endlich den Baikalsee zu sehen. Hier in Irkutsk haben wir auch Mitsch und Allan wieder getroffen die heute Richtung Ulan-Bator abgefahren sind. Wir selber werden uns Morgen auf den Weg machen und einige Tage am See verbringen bevor wir in die Mongolei einreisen um dort in Ulan-Bator das Naddam Fest zu sehen. Bis bald

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